Heute gibt es mal wieder eine Rezension für euch. Und zwar das das erste Backbuch des Cafés „Dilekerei“ von Dilek Topkara.
Ihr Café befindet sich mitten in der deutschen Hauptstadt und hat sich dort schon weiträumig einen Namen gemacht. In ihrem Buch „Torten, Törtchen, Tartes“ gibt sie nun 45 ihrer beliebtesten Rezepte preis. Diese zeichnen sich besonders durch ihren interkulturellen Hintergrund aus, denn die Autorin kann mehrere Jahre Auslandsaufenthalt zurückgreifen.
Geboren und aufgewachsen ist Dilek Topkara zwar in Deutschland, doch nach ihrem Studium zog es sie u.a. nach London und New York.
So wie auch die Städte, in denen sie eine Weile lebte, sind auch ihre Gebäcke von den verschiedensten Kulturen beeinflusst, aber seht selbst.
Die Aufteilung
Torten
Törtchen
Tartes
Cremes und Füllungen
Die Rezepte
Wie schon gesagt, sind fast alle Rezepte in „Torten, Törtchen, Tartes“ sehr vielfältig, was ihren kulturellen Ursprung angeht. Nichts desto trotz sind sie aber auch beinahe allesamt sehr traditionell gehalten und entspringen größtenteils Erinnerungen der Autorin.
Wie sie selbst sagt, rufen manche ihrer Gebäcke Erinnerungen aus ihrer Kindheit wach, andere der Köstlichkeiten hat sie auf ihren Reisen kennen und lieben gelernt.
Es geht ihr mehr darum ein Törtchen mit Liebe und Hingabe zu backen, die Zutaten zu schätzen und die Erinnerung, die es auslöst zu genießen, als irgendein extravagantes Rezept mit viel Tam Tam zu kreieren.
Die Fotos
Die Food Fotos im Buch gefallen mir ausgesprochen gut. Geschossen wurden sie von Melek Özdemir, welcher mit viel Liebe zum Detail und Gespür für das richtige Licht eine wohlig warme Stimmung inszeniert.
Wie viele der neuerlich aufkommenden Food Fotos sind auch diese im „Dark & Moody“ Stil gehalten.
An pompösen Dekorationen wie Stofftüchern, Blumen und sonstigem Kimskrams wird hier eher gespart. Es wird mehr Wert darauf gelegt das Gebäck an sich, ohne ablenkende Attribute in Szene zu setzen.
Alles in allem gefallen mir die Fotos unglaublich gut, sie sind alle sehr stimmig und strahlen eine angenehme Ruhe aus.
Anmerkungen
Ich möchte an dieser Stelle nur eine kleine Anmerkung machen. Ich muss zugeben, ich bin überhaupt kein Fan vom amerikanischen System mit den Cups und Teaspoons, da dieses meiner Meinung nach einfach nicht genau genug ist.
Da ist mir unser metrisches System mit genauen Gramm-Angaben doch viel lieber!
In „Torten, Törtchen, Tartes“ wird noch einen Schritt weiter gegangen, denn hier werden sogar Eier und Backpulver in Gramm angegeben. Dies mag für verschiedene Gebäcke wie beispielsweise Macarons sinnvoll sein, doch ich glaube nicht, dass es bei einem Nusskuchen so große Auswirkungen hat, wenn man 15 g mehr oder weniger Ei verwendet. Mich hat das ehrlich gesagt etwas verunsichert, weil ich die Ganze Zeit gedacht habe „Oh Gott, vielleicht hätte ich das Ei doch abwiegen sollen …“. Naja aber vielleicht gibt es ja dem ein oder anderen Sicherheit, zumal auch nicht in allen Rezepten die Mengen so penibel angegeben werden.
Fazit
Wer sich dieses Buch bestellt oder sogar direkt in der „Dilekerei“ erwirbt bekommt ein wunderschön gestaltetes Buch mit handwerklich ausgereiften, traditionellen Rezepten. Experimentierfreudige, ausgefallene Bäcker werden mit diesem Buch eher weniger gut beraten sein.
Ich denke es ist mehr für diejenigen gedacht, die zum Kaffee trinken ein paar süße Köstlichkeiten anbieten wollen um ihren Lieben eine Freude zu machen.
Die „harten Fakten“
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Heel; Auflage: 1 (30. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3958435564
ISBN-13: 978-3958435568
* Dieses Buch wurde mir freundlicherweise unentgeltlich vom Verlag ”Heel” zur Verfügung gestellt, an dieser Stelle: Dankeschön dafür. Dies beeinflusst nicht meine Meinung zum Werk.
Haselnusskuchen mit Nougat-Buttercreme in Marzipan
Zutaten
Für die Creme Patissiere (Für 500 g)
315 g Milch
75 g Zucker
20 g Stärke
60 g Eigelb
Mark von 1/4 Vanilleschote
30 g Butter
Für den Teig
200 g Butter
200 g Zucker
265 g Eier
1/2 TL Salz
70 g Mehl
6 g Backpulver
265 g Haselnüsse, gemahlen
Für die Nougat-Buttercreme
200 g Butter, zimmerwarm
400 g Creme Patissiere
80 g Nougat, geschmolzen
Für die Dekoration
etwa 250 g Marzipanrohmasse
Puderzucker
Ganache oder Nougat-Buttercreme zum Spritzen von Rosetten
Zubereitung
Für die Creme Patissiere
Die Milch mit dem Vanillemark in einen Topf geben.
Den Zucker in einer separaten Schüssel abwiegen und einen Teil in die kalte Milch geben, nicht umrühren. Die Stärke mit dem restlichen Zucker mischen und einen Teil der kalten Zucker-Milch-Mischung zugeben und glatt rühren.
Das Eigelb dazugeben und alles gründlich und klumpen frei vermischen.
Die Zucker-Milch-Mischung zum Kochen bringen, dann vorsichtig einen Teil der kochenden Milch in die Zucker-Ei-Mischung geben und verrühren.
Die Mischung direkt zurück in den Topf geben und alles unter ständigem Rühren gut aufkochen lassen.
Die Butter unterrühren und die Creme durch ein Sieb streichen. Die Oberfläche der Creme Patissiere direkt mit Frischhaltefolie abdecken.
Vor Gebrauch kalt stellen.
Für den Teig
Die Butter und den Zucker mit dem Salz schaumig rühren, die Eier nach und nach dazugeben.
Dann die trockenen Zutaten unterrühren.
Die Masse in zwei gefettete Formen füllen und bei 160-180 °C etwa 30-35 Minuten backen, bis die Kuchen goldbraun sind.
Die Kuchenböden gut auskühlen lassen. Die zwei Böden dann jeweils halbieren, sodass insgesamt vier Böden entstehen.
In der Zwischenzeit die Nougat-Buttercreme herstellen.
Für die Nougat-Buttercreme
Dafür die zimmerwarme Butter aufschlagen und nach und nach die Creme Patissiere hinzugeben und weiter schlagen, bis die Masse Leicht und luftig ist.
Zum Schluss den geschmolzenen Nougat unterrühren.
Die Kuchenböden mit der Nougat-Buttercreme füllen, die Böden zu einer Torte stapeln und rundherum mit der restlichen Creme einstreichen. Die Torte kalt stellen.
Zum Schluss mit dem Marzipan eindecken. Dafür die Marzipanrohmasse mit etwas Puderzucker verkneten und etwa 2,5-3 mm dick ausrollen.
Nachdem die Torte eingedeckt ist, mit Rosetten aus einer Ganache oder Nougat-Buttercreme verzieren.
Anmerkungen zu Rezept
An sich war die Torte wirklich gut zu machen, ich habe selten so eine schöne Creme Patisserie gemacht!
Zwei Anmerkungen hätte ich aber noch, ich habe leider erst zu spät gelesen, dass in der Nougat-Buttercreme so wie sie dort steht, die Menge für die Dekoration noch nicht inbegriffen ist (ich verstehe auch nicht warum), also macht lieber direkt etwas mehr, sonst müsst ihr, so wie ich, noch eine Ganache extra machen.
Außerdem musste ich auch noch etwas mehr Marzipan nehmen, da ich beim Ausrollen noch gerene etwas mehr „Überschuss“ habe.
Alles in allem ist aber ein sehr ansehnliches und leckeres Törtchen dabei rum gekommen, bei dem mir sogar die Buttercreme geschmeckt hat (Die, die mich kennen wissen wie sehr ich Buttercreme verabscheue :D)
4 comments
Hallo Julia,
genau das Rezept habe ich gesucht. Noch eine Frage dazu, kann ich den Nougatanteil einfach erhöhen? Evtl. den Zucker reduzieren.
Viele Grüße Silke
Hallo Silke,
es ist zwar nicht mein Rezept und ich habe es auch nicht ausprobiert, aber an sich kann ich mir vorstellen, dass du den Nougat Anteil auf 150g erhöhen kannst. Wichtig ist vor allem, dass keine Komponente der Buttercreme zu kalt ist, da die Creme sonst grieselig wird.
Liebe Grüße Julia
Ich probiere die Torte aus! Vielen Dank für das Rezept! Kannst du bitte noch sagen wieviel Durchmesser die Böden haben?
Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Simone
Hallo Simone!
Entschuldige bitte, dass ich jetzt erst antworte, ich stecke mitten im Umzug und hatte auch kein Internet 🙁
Die Böden hatten einen Durchmesser von 20 cm, ich hoffe die Information nützt dir noch etwas 🙂
Liebe Grüße, Julia