Klassisches Rezept für festliche ungarische Esterházy Torte. Die Haselnussböden werden aus einer dünnen aufgetragenen Makronenmasse aus Baiser und Haselnüssen hergestellt. Geschichtet werden sie mit einer aromatischen Vanille Haselnuss Buttercreme.
Meine kulinarische Zeit in Ungarn
Ich muss zugeben, die Zeit meines Medizinstudiums in Ungarn war nicht unbedingt geprägt von kulinarischen Genüssen. Das liegt hauptsächlich daran, dass die ungarische Esskultur von sehr von dem ländlichen Denken „Man muss halt satt werden“ geprägt ist. Viele Ungaren haben im Vergleich zu deutschen Verhältnissen ein sehr geringes Einkommen und legen deshalb nicht viel Wert auf hochwertige Lebensmittel. Dies gilt natürlich nicht für alle Ungaren, aber es war ein Eindruck, den ich oft beim Einkauf oder auswärts essen gehen von der Esskultur erhalten habe.
Wie kam ich zur Esterházy Torte
Jedoch gab es große Unterschiede innerhalb des Landes, denn begab man sich in die Hauptstadt Ungarns, Budapest, verhielt es sich ganz anders. Durch eine Österreichische Besetzung in der Vergangenheit, sieht man selbst heute noch eine traditionelle Kaffeehaus Kultur vergleichbar zu jener in Wien.
Dort hatte ich auch das erste mal das Glück die ungarische Esterházy Torte probieren zu dürfen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Einer meiner liebsten Kuchen ist nun mal Nusskuchen und diese Torte besteht quasi nur aus saftigen Nussböden, und aromatischer Vanillecreme.
Für besondere Anlässe
Die ungarische Esterházy Torte ist aber nicht einfach etwas für jeden Tag, denn nicht nur, dass sie durch die feinen dünnen Haselnussböden recht aufwendig in der Herstellung ist, sie ist natürlich auch eine wahre Kalorienbombe. Das schmeckt man aber auch und zu einem besonderen Anlass darf man sich ja mal verwöhnen lassen!
Blogevent International Potluck
Wie ihr seht geht es auf meinem Blog heute international zu, das ist auch genau das Motto des „International Potluck“ Events von Ina Is(s)t. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, ebenso wie ich, was denn ein Potluck sein soll:
Potluck bedeutet dabei, dass jeder zu einer Party ohne Absprache etwas Kulinarisches mitbringt. Übersetzt bedeutet es so viel wie „Topf Glück“. Es ist die perfekte Möglichkeit, um neue Dinge kennenzulernen. – Ina Is(s)t
Ich finde das ist so ein schöner Brauch, das könnte man hier in Deutschland auch definitiv einführen! Umso schöner die Idee uns nun darauf aufmerksam zu machen und die internationalen Gerichte auf unsere Blogs zu holen. Wir alle haben doch schon Dinge im Urlaub (oder in meinem Fall Auslandsstudium) gegessen, die wir uns unbedingt für Zuhause bewahren wollten. Diese Rezepte werden jetzt geteilt!
Gerade in der heutigen Zeit, wo so wenig gereist wird wie zuletzt vor Erfindung des Autos, ist es doch schön sich zumindest in der eigenen Küche etwas internationaler zu fühlen. Da kommt Inas Blogevent gerade recht! Ihr könnt aber auch mitmachen, wenn ihr keinen Blog habt und es gibt sogar was zu gewinnen! Schaut einfach mal auf Inas tollem Blog vorbei (Das solltet ihr sowieso mal tun, denn der ist auch abgesehen vom Event definitiv einen Besuch wert!) und schaut euch das International Potluck an!
Schwierigkeit: Anspruchsvoll, Arbeitszeit: mind. 180 min, Vorbereitungen am Vortag: Nein, Formgröße: 25 cm, Backzeit: ca. insg. 90 min, Backtemperatur: 160 °C
Zutaten
Für die Böden
2x
4 Eiweiß
140 g Zucker
140 g Haselnüsse, gemahlen
25 g Mehl
50 g Puderzucker
1/3 TL Backpulver
1 Pck. Vanillezucker
1 gute Prise Salz
Für den Pudding
400 ml Milch (1,5% o. 3,5%)
2 Eigelbe
50 g Speisestärke
90 g Zucker
1 Vanilleschote
Für die Creme
Pudding, kühl, aber nicht kalt
200 g gem. Haselnüsse
350 g weiche Butter
Für die Dekoration
120 g Mandelblättchen
250 g Puderzucker
Einige Tropfen Wasser
50 g Bitterschokolade
Zubereitung
Für den Pudding
Eigelb mit Stärke und einem Schluck der Milch verrühren.
Vanilleschote auskratzen, dann diese zusammen mit dem Mark, dem Zucker und der restlichen Milch in einem Topf erhitzen, bis die Flüssigkeit kurz vorm Kochen steht.
Stärkemischung hinein rühren und so lange kräftig rühren, bis der Pudding eindickt.
Vanillepudding in einen tiefen Teller geben, damit sich keine Haut bildet eine Folie direkt an den Pudding andrücken, danach in den Kühlschrank, bis die Böden fertig sind. Vor der Weiterverarbeitung daran denken die Schote heraus zu nehmen.
Für die Böden
Der Teig muss in 2 Teilen zubereitet werden, deshalb steht bei den Zutaten „2x“!
Ofen auf 160 °C vorheizen. Eiweiß mit Zucker sehr steif schlagen.
Haselnüsse mit Mehl, Puderzucker, Backpulver und Vanillezucker mischen. Die trockene Mischung unter das Eiweiß heben. Den Teig in 3 Teile teilen, den ersten Teil in einer mit Backpapier ausgelegten Springform glatt verstreichen und ca. 15 min backen.
Jeden Boden einzeln backen, den restlichen Teig währenddessen abdecken.
Die Böden sind fertig, wenn sie sich beim Berühren mit der Hand nicht mehr feucht und beim leichten hineindrücken nicht mehr flüssig anfühlen. Sie härten beim Auskühlen noch nach. Vor dem Ablösen vom Backpapier auskühlen lassen.
Für die 2. Zubereitung des Teiges ebenso verfahren.
Tipp: Bleibt beim Backen dabei, weil die Böden sehr dünn sind und schnell zu stark gebacken werden.
Bevor der Boden aus der Form gelöst werden kann muss er auskühlen, weil er sonst zu weich ist und leicht bricht.
Für die Creme
Die Butter weißlich luftig aufschlagen und den kühlen, aber nicht zu kalten Pudding unterrühren. Nun noch die Haselnüsse unterheben und die Creme zwischen die Böden auftragen.
Zum Schluss die Torte glatt mit der restlichen Buttercreme einstreichen, Mandelblättchen an die Seiten andrücken und kühl stellen.
Für den Zuckerguss und die Dekoration
Schokolade schmelzen und in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle füllen.
Puderzucker mit einigen Tropfen Wasser zu einer sämigen Masse anrühren, den Zuckerguss über die obere Fläche der Torte geben. Schokolade in immer größer werdenden Kreisen auf den Zuckerguss spritzen. Mit einem Zahnstocher abwechselnd von außen nach innen und von innen nach außen durch die Kreise ziehen. Zum Abschluss noch Mandelblättchen an den Rand der Torte andrücken. Wer mag kann diese noch vorher im Ofen anrösten.
14 comments
Hallo,
Hast du ein Backbuch , welches man kaufen kann? 😊 Die Rezepte sind einfach nur MEGa und gelingen auf Anhieb 😊😊
Oh das ist so lieb von dir und ich freue mich so dass dir meine Rezepte so gefallen ❤️❤️ Tatsächlich bin ich gerade dabei mein erstes zu schreiben, aber das wird leider noch ein bisschen dauern, bis es fertig ist 🙈
Ganz liebe Grüße Julia
Hallo, ich komme aus Amerika und ich frage mich, ob Sie viel über die Geschichte dieses Desserts wissen? Ich kann es kaum erwarten, dies zu machen
Hallo Weston ?
Ehrlich gesagt weiß ich nicht allzu viel zur Geschichte dieser Torte, nur dass sie wohl zum Anlass eines königlichen Besuchs gemacht wurde… falls ich mich da richtig erinnere ? Auch wenn ich 2 Jahre in Ungarn studiert habe, bin ich nicht so gebildet in der Geschichte Ungarns ?
Liebe Grüße Julia
Hallo, kann man die Torte auch am Vortag fertigstellen? Schmeckt sie am nächsten Tag noch gleich „gut“? Danke schon mal.
Ja, man kann sie auch am Vortag schon machen ? Vor dem Servieren sollte sie aber auf Raumtemperatur kommen können, damit die Buttercreme schön cremig ist.
LG Julia
Danke für das tolle Rezept! Für die etwas Fauleren: Man kann den Teig auch auf einem Blech backen und dann dritteln (2x das ganze), und es dann rechteckig zusammensetzen, dann werden es Esterhazy-Schnitten 🙂
Das ist auch ne gute Möglichkeit ? LG Julia
Hallo Julia,
ich habe mich in diesen Kuchen verliebt und möchte ihn backen. Ich muss Dir zwei Fragen stellen:
1. Welchen Durchmesser haben die Tortenböden?
2. Müssen die Haselnüsse für die Buttercreme grob gemahlen werden, um die Brocken zu fühlen, oder sollten sie zu Pulver gemahlen werden?
Ich erwarte define Antwort, um diesen schönen und köstlichen Kuchen machen zu können.
Liebe Grüße aus Uruguay. Elizabeth Házi
Hallo Elizabeth ?
Die Torte hat einen Durchmesser von 25 cm und die Haselnüsse hatte ich die ganz normalen gemahlenen aus dem Geschäft gekauft, ich glaube die sind alle gleich fein ?
LG Julia
Liebe Julia.
Das Rezept klingt hervorragend – und es ist so schön und liebevoll aufbereitet! Vielen Dank für all diese Mühe und die wundervolle Gestaltung.
Eine kurze Rückfrage habe ich: Hast Du schon einmal versucht, den Teig zwar in zwei Portionen und damit auch auf zweimal zu backen – aber im Anschluss dann wie einen Tortenboden in drei Teile zu schneiden?
Alles Liebe, Manu
Hallo Manu,
vielen Dank erstmal!! Nein, das habe ich bisher noch nicht versucht, aber ich stelle mir das leider auch sehr schwierig vor, da die Böden ja sehr dünn sind und zudem auch noch sehr instabil, ich glaube den würdest du nicht so dünn geschnitten bekommen ohne, dass der Boden Bricht … Aber wie gesagt ich habs noch nie ausprobiert 🙂
Noch ein schönes Wochenende,
LG Julia
Liebe Julia,
als ich heute deinen tollen Beitrag zum Event gesehen habe, hat es mir ehrlich gesagt kurz die Sprache verschlagen. Wie schön, ist diese Torte, bitte?! Ich bin wirklich verliebt, denn nicht nur die Optik ist einfach toll, sondern auch die Zutaten. Wenn ich so toll backen könnte wie du, würde ich das sofort nachmachen aber vielleicht lade ich mich einfach bei dir zum Kaffee ein. Vielen Danke, für den süßen Beitrag zum Event.
Lieben Gruß,
Ina
Oh, liebe Ina,
ich habe mich gerade ehrlich gefreut!! Es ist schön zu sehen, dass dir diese Torte auch so gut gefällt, weil ich eine unglaublich schöne und aufregende Zeit mit dieser Torte verbinde. Da ist es schön, wenn ich meine Liebe für das Rezept verbreiten kann!
Liebe Grüße,
Julia