Julias Torten und Törtchen

Schwäbischer Apfelkuchen

  

Die Neuigkeit

Heute gibt es statt einem kleinen „Wissenswert-Abschnitt“ mal eine Neuigkeit: Julias Torten und Törtchen zieht nach Tübingen! Deswegen wollte ich mich schon mal mit den örtlichen Back Traditionen vertraut machen und habe diesen Schwäbischen Apfelkuchen gebacken. Ich möchte euch hier mal etwas Persönliches von den letzten 2 Jahren meines Lebens erzählen und dabei ganz ehrlich mit euch sein. Nachdem ich nun 2 Jahre warten musste um nach dem Physikum in Ungarn mein Medizinstudium endlich fortzusetzen habe ich jetzt dem Schicksal sei Dank einen Studienplatz!
 

Die letzten 2 Jahre

Inzwischen hatte ich mich schon 5 mal beworben, was nebenbei bemerkt wirklich Folter ist. Nicht nur das ständige warten, hoffen und enttäuscht werden, nein es ist auch unglaublich zeitaufwendig sich jedes Semester bei 20-30 Unis (mit unterschiedlichen Bewerbungssystemen) zu bewerben, von denen jede andere Dokumente möchte. Außerdem sehr kostenintensiv, weil viele Unis jedes Semester beglaubigte Dokumente möchten und auch die Briefmarken (Je 1,40 Euro) und Druckerkosten sollten nicht unterschätzt werden … Also kurz gesagt, es treibt einen an den Rande des Wahnsinns!
Zumal man natürlich auch einfach frustriert ist, nachdem man die Voraussetzungen für das 5. Semester erfüllt hat und trotzdem nicht weiterkommt, obwohl man es ja unbedingt möchte.
Man sieht seine Kommilitonen an sich vorbeiziehen und auch im Bekanntenkreis bekommen immer mal wieder Menschen einen Studienplatz und es wird erzählt, wie sich auf die Prüfungen oder Famulaturen vorbereitet wird.
Ich habe in den 2 Jahren zwar viel erlebt und auch in den Patienten orientierten Berufen, die ich bis dahin gemacht habe viel gelernt, aber es waren dennoch 2 wirklich harte Jahre…
 

Wie hat es denn nun geklappt?

Aber wie bin ich denn nun an meinen Studienplatz gekommen, ich kann euch so viel verraten … das reguläre Bewerbungssystem war es nicht …
Wir haben uns aus purer Verzweiflung entschlossen schon im Sommersemester zu klagen (dort hat man für gewöhnlich deutlich niedrigere Chancen als im Wintersemester), da sich aber die Klagen immer über das gesamte Semester hinziehen und man den Platz (falls es denn geklappt hat) dann erst ein halbes Jahr später bekommt, konnten wir einfach nicht mehr warten…
Entgegen 90 %er Wahrscheinlichkeit habe ich aber bei nur 2 verklagten Unis tatsächlich einen Studienplatz in Tübingen bekommen!! (Falls jemand in einer ähnlichen Situation ist wie ich, schriebt mich gerne an, ich kann euch eine gute Anwältin empfehlen und etwas genauer auf das ganze Thema eingehen)

Ich erzähle euch erst jetzt davon, weil ich es ehrlich gesagt mehrere Wochen einfach nicht glauben konnte, es war so surreal, nach Tübingen zu fahren, sich dort einzuschreiben und dann auf Wohnungssuche zu gehen …
Allmählich realisiere ich es aber dass diese 2 furchtbaren Jahre vorbei sind und freue mich jetzt einfach nur noch den Lebensweg fortsetzen zu können, auf den ich so lange gehofft hatte.
 

Was bedeutet das nun für den Blog?

Ich werde Julias Torten und Törtchen natürlich auch wie in den ersten 2 Jahren meines Studiums weiter betreiben, jedoch kann es durch den Umzug und die ersten aufregenden Wochen des Studiums dazu kommen, dass ich etwas unregelmäßiger poste … Aber ich denke das wird sich schon irgendwie einpendeln, bis dahin genießt erstmal ein Stück Schwäbischen Apfelkuchen!
 



Schwierigkeit: Einfach, Arbeitszeit: mind. 30 min, Vorbereitungen am Vortag: Nein, Formgröße 25 cm, Backzeit: ca. 60-70 min, Backtemperatur: 175 °C

 

Zutaten

Für den Mürbeteig

300 g Mehl
170 g gute Butter
35 g Puderzucker
40 g Zucker
Eine gute Prise Salz
 

Für die Füllung

4 mittelgroße Äpfel (Braeburn)
Saft von 1 Zitrone
300 g Schmand
3 Eier (Größe M)
100 ml Sahne
1 EL Speisestärke
75 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
Eine Prise Salz
Abgeriebene Schale von ¾ Zitrone
 

Zum Bestreichen

1 großer EL Aprikosenmarmelade ohne Stückchen
1 TL Wasser
 

Zubereitung

Für den Mürbeteig

Zunächst Butter in der Mikrowelle leicht anschmelzen lassen (Bei mir hat das mit kalter Butter bei 600 W 50 s gedauert), dann alle weiteren Zutaten zu einem einigermaßen glatten Teig zusammenkneten.
In Frischhaltefolie verpackt 1h in den Kühlschrank legen, am besten jedoch über Nacht.

Nach der Kühlzeit des Mürbeteigs diesen noch einmal kurz durchkneten und in eine mit Backpapier ausgelegte Springform (oder Tortenring) hineindrücken.
Dazu auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in die Form geben. Der Teig wird wahrscheinlich etwas reißen, was sich nur durch eine nächtliche Kühlzeit verhindern lässt, aber man kann die Teigstücke auch so in die Form geben und dann etwas zusammendrücken.
Auch die Ränder auslegen und mit einem scharfen Messer den Überschuss nach Einfüllen der Füllung abschneiden.
 

Für die Füllung

Ofen auf 175 °C vorheizen.
Zitronenschale abreiben, dann Saft auspressen. Saft in eine Schüssel geben, in die gleich die Äpfel hineingelegt werden können.
Äpfel schälen und halbieren. Mit einem kleinen Messer oder etwas „scharfkantigem“ Teelöffel das gehäuse hinausschneiden. Apfelhälften aufrecht hinstellen und mit dem Messer mehrfach längs einschneiden, jedoch ohne den Apfel durchzuschneiden.
In den Zitronensaft legen, kurz komplett bedecken und mit den weiteren Äpfeln fortfahren. Die verbleibende Apfelhälfte könnt ihr essen “ An apple a day keeps the doctor away“ ;D

Stärke mit einigen Tropfen kaltem Wasser anrühren, dann mit allen restlichen Zutaten für die Füllung verrühren. Äpfel auf dem Boden verteilen und mit der Füllung übergießen.
Schwäbischen Apfelkuchen für 60-70 min im Ofen backen. Sollte die Oberfläche zu stark bräunen, Kuchen mit Alufolie abdecken.
Ihr könnt feststellen ob der Kuchen durch ist, wenn ihr die Oberfläche leicht eindrückt und einen guten Widerstand spürt, bzw. am Stäbchen (Stäbchenprobe) kein flüssiger Teig hängen bleibt.

Den Kuchen etwas abkühlen lassen, in der Zwischenzeit Aprikosenmarmelade mit 1 TL Wasser vermischen und in der Mikrowelle etwas erhitzen. Damit nun den Schwäbischen Apfelkuchen bestreichen.
 

 

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